Ersttag der Sondermarken Wien Museum Neu und 120 Jahre Wiener Werkstätte / 100. Todestag Dagobert Peche
Gleich drei Ereignisse stehen bei dieser Präsentation im Mittelpunkt: Es jährt sich der Todestag des österreichischen Künstlers Dagobert Peche zum 100. Mal, die Wiener Werkstätte wurde vor 120 Jahren ins Leben gerufen, und nach mehreren Jahren Umbauarbeiten öffnet das Wien Museum am Karlsplatz wieder seine Pforten.
Ein von Theresa Radlingmaier entworfener Markenblock zollt sowohl Peche (1887–1923) als auch der Wiener Werkstätte, mit welcher der als Ornamentgenie bekannte Künstler eng verbunden war, Respekt.
Der Markenblock vereint zwei Jubiläen in sich, die eine gemeinsame Geschichte verbindet: Dagobert Peche war ein bedeutender Protagonist der Wiener Werkstätte.
Die Wiener Werkstätte war eine Vereinigung von Kunstschaffenden, deren wesentliches Ziel die ganzheitliche Durchdringung aller Lebensbereiche mit Kunst war, wobei sowohl beim Entwurf als auch bei der handwerklichen Ausführung des Objekts Wert auf höchste Qualität gelegt wurde. Gegründet wurde die Wiener Werkstätte 1903 von Josef Hoffmann, Koloman Moser und dem Kunstmäzen Fritz Waerndorfer, ihre kunstgewerblichen Bereiche umfassten Schmuck, Möbel, Textilien, Keramik und Glas sowie Grafik und Druckgrafik. 1932 musste das Unternehmen wegen wirtschaftlicher Probleme liquidiert werden. Viele Absolvent*innen der Kunstgewerbeschule, heute die Universität für angewandte Kunst, fanden in der Wiener Werkstätte Beschäftigung, darunter auch Felice Rix-Ueno (1893–1967), die ab 1914 für die Vereinigung vor allem Keramik, Tapeten, Stoffe und Modeaccessoires gestaltete. Auf dem Markenblock ist ihr Entwurf für den Stoff „Geranie“ (um 1929) aus dem MAK zu sehen.
Dagobert Peche (1887–1923) war ab 1915 Mitglied der Wiener Werkstätte, von 1917 bis 1919 leitete er die Züricher Filiale. Er galt als „Ornamentgenie“ und entwarf Schmuck, Möbel und Stoffe. 1921 schuf er im Rahmen eines Wettbewerbs auch Entwürfe für Briefmarken, die zwar prämiert, letztendlich aber nicht verwirklicht wurden. Der Markenblock zeigt mit dem Frauenkopf einen dieser Entwürfe aus dem Postarchiv.
Von David Gruber stammt die Sonderbriefmarke zur Wiedereröffnung des Wien Museums. Auf ihr ist der legendäre Praterwal zu sehen, eine Skulptur aus Holz und Kupferblech, die von 1951 bis 2013 über dem Eingang des Gasthauses zum Walfisch im Wiener Wurstelprater angebracht war und nun – frisch restauriert – in der Museumshalle hängt.
Wien Museum Neu Altes trifft Neues
Das Wien Museum am Karlsplatz dokumentiert die Geschichte der Stadt. Nun öffnet es nach mehrjährigen Um- und Ausbauarbeiten wieder seine Pforten.
Das „Historische Museum der Stadt Wien“ am Rande des Resselparks nahe der Karlskirche wurde nach Plänen des Architekten Oswald Haerdtl als erster Kulturneubau der Nachkriegszeit errichtet und 1959 eröffnet. Schon bald wurde es zu klein und Sanierungsarbeiten standen an, so fiel 2013 schließlich die Entscheidung, es durch einen ergänzenden Neubau zu erweitern. Aus dem Architekturwettbewerb ging der Entwurf von Certov, Winkler + Ruck Architekten aus Österreich als Sieger hervor. Das erhaltene historische Gebäude wurde nachhaltig saniert, ein neuer überwölbter Baukörper bringt zusätzlichen Platz und auch der Museumsvorplatz wurde neu gestaltet. Das Museum soll so zu einem Raum der Begegnung werden und einen möglichst niederschwelligen Zugang für alle bieten.
Das erste Objekt, das wegen seiner enormen Größe von zehn Metern bereits während der Bauphase 2022 in das neue Museum übersiedelte, ist der legendäre Praterwal. Die Walskulptur aus Holz und Kupferblech war von 1951 bis 2013 über dem Eingang des Gasthauses zum Walfisch im Wiener Wurstelprater angebracht. Nach dem Abriss des Gasthauses 2013 lagerte der Besitzer der Abbruchfirma den Wal auf seinem Firmengelände, wo er 2016 wiederentdeckt und dem Wien Museum als Schenkung übergeben wurde. Frisch restauriert hängt der 1,7 Tonnen schwere „Walfisch“ nun in der Museumshalle und ziert als Wahrzeichen auch die Sondermarke zum neuen Wien Museum.
Wann:
21.11.2023,9 bis 13 Uhr, Präsentation 10 Uhr
Wo
Sonderpostamt: Philatelie Shop Post am Rochus, Rochusplatz 1, 1030 Wien
Gruppenbilder: Bild 1 SPA, Bild 2 Übergabe
Bild Vortrag: © Österreichische Post AG
Gruppenbild SPA v.l.n.r.:
David Gruber (Markenkünstler), Marta Suzama, MA (Kommunikation und Development Museen der Stadt Wien, Wien Museum) Mag. Susanna Hiegesberger (Kuratorin Briefmarkenarchiv, Österreichische Post AG)
Markenübergabe: MAK, Stubenring 5, 1010 Wien
Gruppenbild Übergabe v.l.n.r.:
Bild Vortrag: © Österreichische Post AG
Anne-Katrin Rossberg (Kuratorin), Mag. Lilli Hollein (MAK-Generaldirektorin), Patricia Liebermann, (Leitung Philatelie, Österreichische Post AG)